Bei Nagelpilz handelt es sich um eine Pilzinfektion des Nagelbetts. Man bezeichnet Nagelpilz auch als Nagelmykose, Onychomykose oder Tinea unguium. Zu Nagelpilz kommt es durch eine Infektion der Fingernägel oder Fußnägel mit drei möglichen Pilzen:
Hefepilze und Schimmelpilze sind seltener die Ursache von Nagelpilz. In den meisten Fällen wird Nagelpilz durch Fadenpilze, sogenannte Dermatophyten, ausgelöst. Besonders Nägel, die bereits eine Vorschädigung haben, sind gefährdet für einen Pilzbefall. Auch eine geschwächte Immunabwehr des Körpers ist problematisch, weil das Immunsystem dann unter Umständen nicht in der Lage ist, sich gegen den eindringenden Pilz zu wehren. Eine schlechte Durchblutung der Füße macht einen Pilzbefall ebenfalls wahrscheinlicher. Der Prozess, in dem ein Nagelpilz sich entwickelt, ist meist schleichend.
Die Therapie von Nagelpilz ist langwierig und erfordert eine konsequente Durchführung durch den Betroffenen. In der Regel erfolgt die Behandlung einer Onychomykose mit antimykotischen Salben. Antimykotika haben eine pilzabtötende Wirkung, müssen aber für den Erfolg der Therapie konsequent angewandt bzw. eingenommen werden.
Insgesamt haben etwa 10 Prozent aller Deutschen einen Nagelpilz. In der Personengruppe über 65 Jahre ist die Zahl der Betroffenen noch höher. Männer haben in der Regel etwas öfter einen Nagelpilz als Frauen. Jeder Mensch kann eine Infektion mit Nagelpilz erleiden. Dabei infiziert man sich oft an Orten, die feucht genug sind, damit der Pilz sich wohlfühlt, und an denen viele Menschen barfuß laufen. Dies ist z. B. in der Sauna oder im Schwimmbad der Fall. Auch das Anprobieren verschiedener Schuhe ohne Socken beim Schuhkauf kann problematisch sein, da Nagelpilz auch auf diese Weise übertragen werden kann.
Es kommt oft vor, dass Nagelpilz lange Zeit nicht bemerkt wird. Auffällig in vielen Fällen von Nagelpilz ist die gelbliche Verfärbung des Nagels. Zunächst findet sich diese meist nur an einer Stelle des Nagels, die Pilzsporen können sich aber über die gesamte Nagelplatte ausbreiten. Auch kann der Nagel verdickt sein. Im fortgeschrittenen Stadium von Nagelpilz kann der Nagel sogar zerbröseln. Je weiter der Nagelpilz fortgeschritten ist, desto schwieriger wird es, den Erreger zu bekämpfen. Der menschliche Nagel besteht hauptsächlich aus Keratin, einem Faserprotein, dass dem Pilz als ideale Nahrungsquelle dient. Nagelpilz sollte möglichst von einem Arzt diagnostiziert und therapiert werden.
Wenn keine Therapie von Nagelpilz erfolgt, kann dies Komplikationen nach sich ziehen, z. B.:
Eine Nagelpilzinfektion ist zwar nicht lebensgefährlich, sollte aber beachtet und behandelt werden. Ein Nagelpilz kann mit Schmerzen einhergehen, vor allem beim Gehen, z. B. wenn es zu einer Entzündung der umliegenden Haut kommt. Auch kann auf Dauer die Funktionsfähigkeit der Füße bzw. Finger eingeschränkt werden. Außerdem ist es möglich, dass sich der Pilz vom Nagel aus auf andere Bereiche des Körpers ausdehnt und so z. B. Fußpilz oder Hautpilz zur Folge haben kann.
Da Nagelpilz eine Infektion ist, also durch das Eindringen eines Krankheitserregers verursacht wird, hat eine Onychomykose nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Schon bei einer sehr kleinen Verletzung am Nagel, die häufig unbemerkt bleibt, kann es zur Entstehung von Nagelpilz kommen. Man kann allerdings mit ausreichender Hygiene einem Nagelpilz unter Umständen vorbeugen. Dazu gehört z. B. das regelmäßige Waschen von Badvorlegern, Handtüchern und Socken bei 60° Celsius.
Fedor Singer