Man unterscheidet fünf Arten von Nagelpilz, je nachdem, wo die Pilzinfektion auftritt und wie sie verläuft:
In 90 Prozent aller Fälle von Nagelpilz liegt eine distolaterale subunguale Onychomykose vor. Zunächst ist die Haut um den Nagel mit dem Pilz infiziert, dann dehnt sich der Pilz in das Nagelbett und zur Nagelwurzel (auch Nagelmatrix genannt) aus, also an die Stelle, an der der Nagel entsteht. Da der Pilz sich vom Keratin im Nagel ernährt, wird der Nagel schrittweise angehoben und zeigt eine gelbe Verfärbung.
Bei etwa drei bis fünf Prozent der vom Nagelpilz Betroffenen heißt die Diagnose proximale subunguale Onychomykose. Durch die Haut am Nagelwall (also der Hautfalte, die direkt an den Nagel grenzt) dringt der Pilz ein. Dann wird die Nagelwurzel befallen, später die Nagelplatte und schließlich dehnt sich der Nagelpilz bis an die Nagelspitze aus.
Die Leukonychia trichophytica heißt so, weil der Nagel sich bei diesem Nagelpilz weißlich verfärbt. Das griechische Wort leukos bedeutet weiß. Der Erreger trägt den Namen Trichophyton und gehört zu den Fadenpilzen.
Diese Form von Nagelpilz zeigt sich meist bei einer chronischen, die Haut betreffenden Candidose. Eine Candidose ist eine Infektion der Haut mit einem Hefepilz der Gattung Candida. Diese Form der Infektion hängt mit einem angeborenen Defekt des Immunsystems zusammen. In diesen Fällen ist der gesamte Nagel erheblich erkrankt, vor allem auch anatomisch verändert. Die dystrophische Onychomykose wird aber auch als weit fortgeschrittenes Stadium eines Nagelpilzes beobachtet, der schon lange besteht.
Auch dieser Nagelpilz wird meist von Arten des Candida-Hefepilzes ausgelöst, meist von Candida albicans, seltener von Candida parapsilosis oder Candida tropicalis. Hier kommt es zu einer chronischen Entzündung des Nagelwalls. Wenn der Pilz länger besteht, wird auch die Nagelwurzel beschädigt.
Fedor Singer